June 20, 2022
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Die Initiative der indischen Regierung aus dem Jahr 2014 verbreitete sich wie ein Lauffeuer und wurde schnell zu einem weltweit anerkannten Tag. Seit dem Jahr 2015 wird laut UNO der 21. Juni offizieller "Weltyogatag" oder auch "Internationaler Tag des Yoga" genannt. An diesem Tag bringen wir uns die Bedeutung einer gesunden Lebensweise ins Bewusstsein. Yoga bietet dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Gesundheit sowie das individuelle und kollektive Wohlbefinden.
Als Yogalehrerin und mentaler Fitness Coach bin ich natürlich ungemein begeistert darüber. Als ich vor sieben Jahren zum Yoga gefunden habe, war das genau das Jahr, in dem der erste Internationale Tag des Yoga stattgefunden hat. Mein Leben veränderte sich ab diesem Zeitpunkt grundlegend.
Zu Ehren dieses Tages möchte ich gerne meine persönliche Yoga-Reise mit dir teilen und dir einen kleinen Überblick über die jahrtausendealte Philosophie geben.
Wenn du ein Yoga-Neuling bist oder einfach daran interessiert bist etwas mehr Ausgeglichenheit, Balance und Entspannung in dein Leben zu bringen, dann bist du hier genau richtig.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen Yoga führ eine Art Sport halten, eine rein körperliche Aktivität auf der Matte. Zum Teil ist das auch richtig; Es ist zwar eine körperliche Praxis. aber je länger ich Yoga praktiziere, desto mehr habe ich verstanden, dass es um so viel mehr geht als rein körperliche Übung; Yoga ist eine Lebensphilosophie, du nimmst sie von der Matte in deinen Alltag mit. Eine Lebensphilosophie, die du jeden Tag praktizierst, egal ob mit oder ohne "Matte".
Yoga ist eine der ältesten praktizierten Denkweisen der indischen Philosophie des Hinduismus und hat seinen Ursprung vor etwa 5.000 Jahren. Sie gilt als Wissenschaft des Lebens, welche Körper, Geist und Seele miteinander verbindet. Sie beginnt mit dem Versuch, die Natur des Menschen verstehen zu wollen und führt damit zu der Frage: "Was braucht es, um inneren Frieden und Glück zu finden?"
Die Yogis wussten schon vor Tausenden von Jahren, dass es eine innere und eine äußere Welt gibt - und dass wir uns vor allem auf unsere innere Welt konzentrieren sollten, um die äußere Welt besser verstehen zu können. Das Hauptziel des Yoga ist es, die äußeren Umstände loszulassen und zu erkennen, dass alles, was wir brauchen, um glücklich und frei zu sein, bereits in uns steckt.
Hast du schon einmal eine Erfahrung gemacht, die dein Leben völlig verändert hat? Eine Erfahrung, die dich selbst verändert hat? Genau das ist mir passiert, als ich vor sieben Jahren das erste mal ein Yogastudio besucht habe. Das Jahr 2015 war ziemlich herausfordernd für mich. Nachdem ich wegen meiner Magersucht zweimal für längere Zeit im Krankenhaus war und fast ein Jahr lang eine Pause vom Sport einlegen musste, wusste ich, dass ich eine Veränderung in meinem Leben brauchte. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich beschlossen hatte, gut zu mir selbst zu sein. Zu lange hatte ich mich darauf konzentriert, was außerhalb von mir geschah. Indem ich dem Druck anderer Menschen bzw. dem der Gesellschaft nachgab, habe ich mich selbst verloren.
Nachdem ich mich drei Monate lang in einer Klinik erholt hatte, war ich endlich bereit, in mein "normales Leben" zurückzukehren. Sport war schon immer ein wichtiger Bestandteil davon. Mein Ziel war es einen Weg zu finden, welcher meinem Körper gut tut. Anstatt also in mein altes, vertrautes Fitnessstudio zurück zu kehren, beschloss ich in kleinen Schritten zu beginnen. Und so landete ich an einem kühlen Herbstabend, ohne zu wissen, was mich erwartete, in einem kleinen, gemütlichen Yogastudio. Wer hätte gedacht, dass diese 90 Minuten mein Leben um 180 Grad wenden würden?
Diese Yogastunde war so unglaublich magisch für mich. Noch nie hatte ich mich so wohl und verbunden zu meinem Körper gefühlt. Noch nie hatte ich mich so ruhig und gleichzeitig so energiegeladen gefühlt. Das war der Moment, in dem ich realisierte, was es bedeutet, für meinen Körper zu sorgen - dass es nicht immer darum geht, seinen Körper an sein Limit zu bringen. Vielmehr geht es um Achtsamkeit und Geduld. Ich bemerkte schnell, dass Yoga nicht mit den anderen Sportarten zu vergleichen war, die ich zuvor ausübte. Denn zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich völlige Ausgeglichenheit und Frieden.
Ich war total begeistert und wollte mehr! Nach der 90-minütigen Yogastunde fühlte ich mich puddelwohl in mir selbst. Yoga hat mir geholfen, mich mit meinem inneren Selbst zu verbinden und inneren Frieden zu finden. Es gab mir die Kraft, genau diese Energie als Yogalehrerin wieder in die Welt zu tragen.
Der erste Grundsatz, den ich in meiner Yogalehrerausbildung gelernt habe, lautete: "Bei Yoga geht es nicht um Wettkampf und Konkurrenz.". Denn bei Yoga geht es nicht um Vergleich und auch nicht um Leistung. Ich lernte, dass es nicht darum geht, gut in etwas zu sein, sondern gut zu sich selbst zu sein.
Und genau darum geht es auch bei deiner Yogapraxis auf der Matte. Deinem Körper und deinem Geist etwas Gutes zu tun. Es geht nicht darum die größten Verrenkungen oder die schönsten Instagram-Posen zu machen. Yoga kann für jeden Menschen anders aussehen. Es ist vielseitig und kann von entspannten, ruhigen Haltungen bis hin zu dynamischen und kraftvollen Bewegungen reichen.
Ich finde es hilfreich, regelmäßig in ein Yogastudio zu gehen. Es gibt Kurse für alle Erfahrungsstufen, und die meisten Yogastudios haben ein urteilsfreies sowie aufgeschlossenes Umfeld. Auch heute noch gehe ich als Schülerin ins Studio, weil ich es genieße, angeleitet zu werden und von anderen zu lernen. Es ist immer wieder herausfordernd und angsteinflößend
etwas Neues auszuprobieren. Wenn du also nicht gleich ins Studio gehen möchtest, gibt es viele Anleitungen für Anfänger auf YouTube oder in Apps. Einige meiner Favoriten sind: Caley Alyssa, Mady Morrison, und die Alo Yoga App. An dieser Stelle möchte ich gerne noch einmal betonen, dass es hier kein Richtig oder Falsch gibt. Das Wichtigste ist, den ersten Schritt überhaupt erst zu machen.
Sobald ich das Yogastudio betrat, fühlte ich mich, als würde all der Stress und die Anspannung von mir abfallen. Die Yogamatte war der Ort, an dem ich all meine Sorgen, Ängste und Selbstzweifel für einen Moment vergessen konnte, an dem ich mir erlauben konnte gut zu mir selbst zu sein. Yoga wurde für mich zu einer Art Selbsttherapie.
Nach einiger Zeit wurde mir klar, dass Yoga nicht nur eine Praxis ist, die auf den kleinen Raum meiner Matte beschränkt ist. Ich begann damit, all das was ich im Studio gelernt hatte, in meinen Alltag zu integrieren. Als ich beispielsweise in einer Yogastunde lernte, mich zu entspannen und mich nicht von äußeren Einflüssen und Geräuschen beeinflussen zu lassen, begann ich damit, mich in alltäglichen Situationen entspannter zu fühlen, unabhängig davon, wie laut oder hektisch es um mich herum war.
Als ich lernte, meinen Körper mehr zu lieben, begann ich, auch im Alltag positiver über ihn zu denken. Die Zeit verging und ich verstand, dass Yoga nicht nur eine Praxis auf der Matte ist, sondern eine ganz eigene Lebensphilosophie. Was du im Yoga übst, überträgst sich auf dein Mindset. Du entwickelst eine neue Denkweise, die es dir ermöglicht besser mit dir selbst sowie deinen Körper umzugehen.
Höre dir jetzt den Podcast an, den ich vor kurzem aufgenommen habe. Hier spreche ich über die Philosophie des Yoga und meine tiefe Verbundenheit mit ihr.
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